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So bunt sind Familienmodelle

Neben der traditionellen Kernfamilie gibt es so viel mehr Möglichkeiten Familie zu leben

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Neulich saß ich mit meiner besten Freundin in einem Café in Berlin. Wir sind beide 35, sie aktuell ohne Partner, ich mit Fruchtbarkeitsstörung – beide finden wir den Gedanken an eine Familie durchaus attraktiv. Natürlich wissen wir, dass es Familienmodelle fernab der klassischen #Kernfamilie (Mutter, Vater, leibliches Kind) gibt, aber es gibt noch so wenige öffentliche Vorbilder dafür, an denen wir uns orientieren können. Ich selbst merke, wie gut es mir tut, um andere #unkonventionelleFamilienmodelle zu wissen, daher habe ich für euch mal die wichtigsten zusammengefasst. Hierbei gehe ich nicht speziell auf die geschlechtliche Zusammenstellung der Elternteile ein, diese kann natürlich bei jedem Modell in jeglicher Konstellation vorhanden sein (wobei einige Modelle, z.B. Auslandsadoption, leider noch an etwas konservativere rechtliche Aspekte geknüpft sind).


1. Alleinerziehende Familien

Bei alleinerziehenden Familien lebt ein Elternteil mit einem oder mehreren Kindern zusammen. Das Elternteil kann gewählt alleine sein, durch Trennung/Scheidung oder aber auch verwitwet. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kinder die eigenen, #Adoptivkinder oder #Pflegekinder sind. #Einelternfamilien gehören mittlerweile immer mehr zur gesellschaftlichen Norm, da sich die Geschlechterrollen und moralischen Regeln immer weiter verändern.


2. Mehrgenerationenwohnen

Beim #Mehrgenerationenwohnen leben Alt und Jung gemeinsam in einem Haus oder Häuserkomplex mit mehreren separaten Wohnungen. Diese werden von Singles, Paaren und Familien unterschiedlicher Generationen bewohnt. Auf diese Weise können sie sich jederzeit nahe sein und unterstützen, haben aber gleichzeitig ausreichend Privatsphäre. Während die einen mal auf die Kinder aufpassen, gehen die anderen einkaufen und kochen. Früher war Mehrgenerationenwohnen (vor allem innerhalb der eigenen Familie) recht stark vertreten, man könnte das Modell auch als #Großfamilie bezeichnen. Heute driften Familien aufgrund unterschiedliche Bedürfnisse häufig auseinander. Dafür gibt es heute vermehrt #Wohnprojekte, bei dem sich auch Familienfremde anschließen können. Oder ihr startet als Freund*innen einfach mit anderen Interessierten ein neues Projekt :)


3. Kinderlose Familien

Hierbei handelt es sich um Partner*innen, die ohne Kinder zusammenleben. Häufig werden diese Familien von der Gesellschaft nicht als vollwertige Familien anerkannt. Sie erwarten, dass sie irgendwann Kinder haben. Viele Paare entscheiden sich jedoch dazu, keine Kinder zu bekommen, bei anderen klappt es aus medizinischen Gründen nicht. Ich persönlich sehe auch ein gemeinsam lebendes Paar als Familie an, wenn es sich als solche definieren möchte.


4. Patchwork-Famile

Eine #Patchworkfamile oder auch #Stieffamilie ist eine Lebensgemeinschaft, in die mindestens einer der Partner*innen mindestens ein Kind aus einer früheren Partnerschaft mitbringt, wobei das Kind bzw. die Kinder zeitweise auch im Haushalt des jeweils zweiten Elternteils leben kann bzw. können. In Patchwork-Familien können sowohl leibliche, als auch Pflege- und Adoptivkinder integriert sein. Durch die steigende Scheidungsrate sind Stieffamilien heute ein sehr bekanntes Familienmodell.


5. Pflegefamilie

In einer #Pflegefamilie nimmt ein Paar (oder auch ein alleinstehender Elternteil) aus unterschiedlichen Gründen vorübergehend oder dauerhaft Kinder anderer Eltern auf. Dabei werden grundsätzlich zwei Formen der Pflege unterschieden: #Bereitschaftspflege und #Dauerpflege. Bei der Bereitschaftspflege werden Kinder in der Regel vorübergehend aufgenommen, bis die Kinder wieder zu ihren leiblichen Eltern zurück können. Bei der Dauerpflege nehmen die Pflegeeltern die Kinder meist bis zur Verselbstständigung auf. Häufig entscheiden sich Eltern und Kinder bei Volljährigkeit dann für eine Adoption. Die #Pflegeeltern können zusätzlich leibliche oder auch andere Pflegekinder oder Adoptivkinder in die Familie mitbringen. Wichtig für ein Gelingen ist die Zusammenarbeit mit dem örtlichen Jugendamt oder einem Träger und den leiblichen Eltern des Kindes. Der regelmäßige Kontakt zu den leiblichen Eltern ist wichtig und ermöglicht dem Kind so einen Zugang und eine Auseinandersetzung mit seinen Wurzeln.

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